Viele Eigentümer, Vermieter und Mieter fragen sich, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf das Thema Immobilien haben wird.
In diesem Artikel zeigen wir die aktuelle Auswirkung und versuchen, eine Prognose für die Zeit „nach Corona“ abzugeben.
Verkauf / Vermietung aktuell:
Das öffentliche Leben wie auch die Wirtschaft sind zurzeit sehr stark eingeschränkt. Für Immobilien bedeutet dies, dass während der Ausgangsbeschränkung keine Besichtigungen an der Immobilie durchgeführt werden können. Neue Aufträge können nur mit extremen Einschränkungen aufgenommen und dann öffentlich gemacht werden. Damit wird sich sowohl im Thema Kauf-, als auch Mietimmobilien alles sehr stark verlangsamen. Da Immobilien (außer Neubau) nicht ohne Besichtigungen gekauft werden können wird sich der Umsatz hier deutlich verlangsamen.
Kauf/Verkauf – Banken:
Bei der Bearbeitung und Auszahlung vor Krediten kommt es zu erheblichen Verzögerungen, aber auch zu Ausfällen. Banken stellen die Vergabe von Krediten unter komplett neue Voraussetzungen. Insbesondere bei Selbstständigen und im Ausland arbeitenden Pendlern ist damit zu rechnen, dass Kredite nur noch eingeschränkt vergeben werden. Unabhängig davon kann sich die Bearbeitungszeit bis zur Kreditzusage oder Erstellung von Kreditverträgen und Grundschuldformularen erheblich verzögern. Unsere Empfehlung: Gehen Sie als Käufer und Verkäufer auf maximale Sicherheit. Erst wenn Sie eine schriftliche Kreditzusagen haben dürfen Sie aktuell zum Notar gehen. Hinterfragen Sie ggf. nochmals die Gültigkeit von Zusagen. Rechnen Sie mit erheblichen Verzögerungen in der Auszahlung von Krediten und bauen Sie dies in die Verfahren (Kaufpreisfälligkeiten, Kaufvertrag, Räumungstermine) mit viel Puffer ein.
Kauf/Verkauf – Notartermine:
Beurkundungstermine können laut Bayrischer Notarkammer aktuell stattfinden, solange eine Ausgangsbeschränkung (und keine Sperre) verfügt wurde. Auch hier kommt es sicher zu Komplikationen und Verzögerungen. Insbesondere aber in der folgenden Abwicklung eines Kaufvertrages wird es aufgrund von eingeschränkten Dienstleistungen bei Grundbuchämtern, Gemeinden, Banken, durch Schließungen und Krankheiten zu deutlichen Verzögerungen kommen. Unsere Empfehlung: Bauen Sie ausreichend Puffer und Flexibilität in Kaufverträge ein, damit Sie nicht in Verzug geraten. Bauträger werden aktuell sehr sicher erhebliche Verhinderungsanzeigen ausgeben, Fertigstellungen werden von den in Verträgen genannten Terminen deutlich abweichen.
Vermietung / Miete:
Mietwohnungen können ggf. ohne Besichtigungen angemietet werden. Dann müssen Sie jedoch beachten, dass der Mieter, der die Wohnung vor Abschluss des Mietvertrages nicht besichtigt hat, eventuell ein Widerrufsrecht hat. Über das Widerrufsrecht muss der Mieter unterrichtet werden. Auch müssen Sie als Vermieter und Mieter in der aktuellen Lage bedenken, dass Ihre Mietwohnung ggf. erst später oder aktuell vom Vormieter nicht geräumt werden kann oder z.B. geplante Handwerkerarbeiten nicht oder erst später ausgeführt werden können. Unsere Empfehlung: Bauen Sie auch hier, wenn nötig, genügend Puffer in die Mietverträge ein, damit Sie nicht in Verzug geraten. Achten Sie auf das Thema Widerrufsrecht.
Mietzahlungen:
Eine aktuelle Gesetzesvorlage sieht vor, dass in der Corona-Krise Mietern für Mietschulden (im Zusammenhang mit der Corona-Krise) für einen bestimmten Zeitraum nicht gekündigt werden darf, die Verpflichtung der Mieter zur Zahlung der Miete bleibt aber im Grundsatz bestehen (Stundung der Miete). Dies ist absolut kein Freibrief für Mieter, Miete nicht zu zahlen, sondern bezieht sich ausschließlich auf Zahlungsprobleme durch die Corona-Krise. Auch Schuldnern, die wegen der Corona-Pandemie ihre vertraglichen Pflichten nicht erfüllen können, sollen keine rechtlichen Folgen drohen. Bei Darlehen (also in Ihrer Rolle als Vermieter) soll es eine gesetzliche Stundungsregelung geben. Unsere Empfehlung: Reden Sie als Vermieter und Mieter miteinander und versuchen Sie, eine gemeinsame Lösung zu finden. Bei Verzug Ihrer Zahlungen an die Bank sollten Sie nicht einfach abwarten, sondern mit Hinweis auf die obige Regelung aktiv auf Ihre Bank zugehen. Ggf. hilft es z.B., aktuell während Mietausfällen nur Zinsen zu bezahlen (Tilgungsaussetzung), aber auch das muss vorher mit der Bank abgesprochen werden.
Nach der Ausgangsbeschränkung:
Es wird einen erheblichen Druck und Nachholbedarf zu den aktuell verfügbaren Immobilien geben. Aufgelaufene Anfragen, rückständige Besichtigungstermine, zurückgestellte Kaufentscheidungen, Mietverträge, Vertragstermine zum Verkauf, all das wird abzuarbeiten sein. Insbesondere interessante, neu veröffentlichte Immobilien haben in letzter Zeit erheblich viele Interessenten angesammelt. Unsere Empfehlung: Bleiben Sie als Interessent dran, seien Sie gegenüber Ihrem Anbieter geduldig aber bereiten Sie sich bestmöglich vor. Informieren Sie sich über die Immobilie in einem telefonischen Beratungsgespräch, studieren Sie Fotos, Grundrisse und Exposee so genau wie möglich. Als Miet- und Kaufinteressent wird Sie das Thema Verzögerung bei Kreditabwicklung oder Schufa genauso belasten wie alle anderen Interessenten. Alles was Sie hier in der aktuellen Zeit dazu vorbereiten können, sollten Sie tun, um dann auch bestmöglich zum Zug kommen zu können.
Immobilienpreise und Mieten nach der Krise:
Die Frage ist, wann genau und was ist „nach“ der Corona-Krise. Sobald alle Ausgangsbeschränkungen aufgehoben sind, wird das Leben wieder etwas normaler werden, allerdings sicher mit weiter bestehenden Einschränkungen und Veränderungen. Etliche Dinge können nur langfristig oder langsam aufgearbeitet werden, Arbeiten müssen nachgeholt, liegen gebliebene Dinge aufgearbeitet werden. Es werden nicht alle Menschen von heute auf morgen gesund und einsetzbar sein. Schulsysteme, Wirtschaft, Fließbänder, Produktionen, Handel und Banken müssen erst wieder anlaufen und sich neu verzahnen. All dies wird Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben. Bereits jetzt gibt es Bedenken von Käufern und Mietern, ob deren Arbeit noch sicher ist, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickeln wird, was geschehen wird. Dies wird bewirken, dass Verkauf-, Kauf- und Mietentscheidungen nach hinten geschoben werden, bis das Ausmaß des Schadens der Corona-Krise vom jeweiligen Beteiligten eingeschätzt werden kann. Sicher kann gesagt werden, dass sich alle Vermarktungszeiten erheblich verlängern werden. Der ein oder andere wird seine Entscheidung revidieren, Immobilien werden trotz bestehender Zusagen doch nicht verkauft, gekauft oder gemietet werden.
Sinken Immobilienpreise?
Hauptsächlich von der Dauer der massiven Einschränkungen und der Frage, wann das „ganz normale Leben“ ohne Ansteckung und Virus, wieder stattfinden kann, wird es abhängen, was mit den Immobilienpreisen passiert. Je länger die massiven Einschränkungen bestehen bleiben, desto größere wirtschaftliche Probleme bei Eigentümern, Mietern und Vermietern wird es geben. Ab einem gewissen Punkt werden die in den letzten Jahren stark gestiegenen Immobilienpreise rückläufig werden, mindestens aber deckeln. Dies hat auch bereits vor der Krise angefangen hatte und war bereits vereinzelt spürbar. Dies spräche für einen Rückgang oder zumindest eine endgültige Deckelung der Preise bei einer bestimmten Art von Immobilie.
Steigen Immobilienpreise?
Gegen einen massiven Rückgang zumindest in unseren gesuchten Regionen oder bei bestimmten Kapitalanlagen spricht allerdings, dass sehr viele Menschen mit der drastisch gefallenen Börse und trotz Krise stark gesunkenen Werten wie Edelmetallen und Rohstoffen (wieder einmal) derart schlechte Erfahrungen gemacht und derart viel Geld verloren haben, dass Immobilien als wirklich letzter stabiler Hafen immer interessanter werden. Auch ist sicher, dass das Zinsniveau und damit die Möglichkeit einer rentablen (Bar-)Geldanlage auf Dauer bei Null oder darunter blieben wird. In Verbindung mit den enormen Geldmengen, die der Staat jetzt einsetzen muss, um die Wirtschaft zu stabilisieren, kann nur eine deutlich steigende Inflation die Antwort auf das Drucken von enorm viel Geld sein. All dies bringt Anleger und Eigennutzer – in Verbindung mit weiter sinkenden Kreditzinsen – dazu, ihr Geld in den stabileren Hafen der Immobilie zu legen.
Unruhige Zeiten –Wir sind für Sie da:
Verkauf:
Sollten Sie überlegen, gerade jetzt zu verkaufen (mehrere Eigentümer sagten uns aktuell, sie wollen gerade jetzt noch verkaufen bevor sich etwas drastisch ändert) dann beraten wir Sie gerne telefonisch. Wir haben uns Verfahren ausgedacht, die auch aktuell funktionieren können, auch wenn dies sehr aufwändig ist. Virtuelle Immobilienrundgänge mit 3-D-Kameras, virentechnisch sichere Verfahren, abwicklungstechnisch redundante Vorgehensweisen sind nur einige der Begriffe dazu. Wir sind vorbereitet.
Vermietung:
Fertig werdende Neubau-Immobilien oder freiwerdende Mietobjekte können nicht einfach leer stehen bleiben. Auch hier wir unsere Verfahren angepasst, damit trotz Ausgangsbeschränkung eine Vermietung stattfinden kann.
Bewertung:
Unser kostenloses Online-Programm gibt Ihnen einen ersten Hinweis, wie der Wert Ihrer Immobilie (Kauf und Miete) aktuell stehen kann, allerdings noch ohne Berücksichtigung von Entwicklungen durch die Krise. Sobald Sie eine Bewertung online gemacht haben, sehen wir das und nehmen gerne mit Ihnen Kontakt auf, um diese Bewertung zu besprechen und wenn nötig zu präzisieren oder korrigieren. Auch hier haben wir professionelle Verfahren und Programme, die trotz Ausgangsbeschränkungen zielführend und sicher funktionieren werden.
Unsere Vorbereitung für die Zeit „danach“:
Wir arbeiten mit Hochdruck, größtenteils Homeoffice, moderner Technik und Voraussicht daran, dass wir Ihr Immobilienthema während und auch nach der Krise lösen können. Wir haben für Sie dazu extra eine gebührenfreie Beratungshotline eingerichtet, die bis auf weiteres immer mittwochs von 9 – 15 Uhr unter 0800 0308037 für Sie freigeschaltet ist. Rufen Sie uns an, wenn Sie Fragen zum Verkauf, Bewertung oder Vermietung haben. Wir sind auch in schwierigen Zeiten für Sie da. Gemeinsam stehen wir das durch.